Skilltree

Skilltree bedeutet im Deutsch “Fähigkeitenbaum” und bezeichnet die Reihenfolge sowie die Wahl der von einer Spielfigur erlernten Fähigkeiten. Dabei geht es also um die Art und Weise, wie sich ein Spielcharakter in seinen Fähigkeiten entwickelt. Deshalb spricht man auch von einem “Character Build”, also dem gezielten Bau eines Charakters.  Gerade in Rollenspielen können Spielfiguren oft nicht einfach alle Arten von Fähigkeiten lernen, sondern sie müssen Schwerpunkte setzen. Diese Spezialisierung führt dazu, dass es zu “Abzweigungen” kommt, bei denen eine Entscheidung für eine Fähigkeit sich langfristig darauf auswirkt, welche Fähigkeiten in Zukunft erlernt werden können. Die grafische Darstellung dieses Prozesses gleicht entsprechend oft einem Geäst oder eben (Stamm-)baum.

Skilltrees können je nach Spiel sehr geradlinig oder auch hochgradig komplex sein. Komplexere Skilltrees erlauben Spielerinnen oder Spielern zwar mehr Abwechslung und Freiheit, zwingen Spieler*innen in der Regel aber auch dazu, sich für eine Entwicklungsrichtung ihres Charakters zu entscheiden. So kann ein Charakter beispielsweise sehr robust werden und mehr Schaden einstecken, büßt dafür aber beispielsweise an Schnelligkeit und Wendigkeit ein. Dies führt oft zu unterschiedlichen Spielstilen, so kann beispielsweise ein eher kämpfender und konfrontativer oder ein eher schleichender und agiler Charakter entstehen. Bei unüberlegter Entwicklung des Skilltrees kann es allerdings auch zu echten Nachteilen im weiteren Spielverlauf kommen; Spieler*innen sprechen dann oft davon, dass sie sich “verskillt” haben. Aus diesem Grund bieten viele Spiele stark reduzierte Skilltrees an, in denen die verschiedenen Schwerpunkte nicht zu starke Auswirkungen haben, oder bei denen langfristig doch alle Fähigkeiten erlernt oder nachgeholt werden können.

Wenn Spieler sich tiefergehend mit der Planung und Optimierung von Skilltrees oder Character Builds auseinandersetzen, spricht man von Theory Crafting (deutsch: theoretisches Handwerk).