Genereller Umgang mit Spielen

Kinder spielen gerne – auch virtuell. In Computer- und Videospielen erproben sie sich in neuen Rollen, erleben spannende Abenteuer und beweisen Geschick, Reaktionsvermögen und Köpfchen. Sie spielen nicht nur allein, sondern mit Freunden oder Gleichgesinnten aus dem Internet. Schauen Sie hier mal staunend, mal skeptisch zu? Kein Wunder – bei der Fülle an Plattformen und Spielangeboten (Genres) ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Sind Computerspiele in Ihrer Familie Auslöser von Konflikten?

Kinder und Jugendliche betrachten Computer- und Videospiele als ihre Domäne, als einen Bereich, in dem sie die Profis und damit die Wissenden sind. Umso weniger akzeptieren sie oftmals Grenzen und Appelle zum verantwortungsbewussten Umgang mit ihren Spielen. Gewinnen Kinder und Jugendliche den Eindruck, dass Einschränkungen und Spielregeln lediglich auf Unkenntnis und Vorurteilen beruhen oder bloße Geschmacksurteile widerspiegeln, fühlen sie sich nicht selten missverstanden und ungerecht behandelt.

Dem sollten Sie vorbeugen, indem Sie versuchen, die Faszination für bestimmte Spiele nachzuvollziehen. Das Interesse am Hobby Ihres Kindes sollte dabei aufrichtig sein. Besonders jüngere Kinder reagieren noch begeistert auf ehrliche Fragen zu Computerspielen und werden bereitwillig erklären, was sie an ihrem Lieblingsspiel fasziniert. Den damit einhergehenden Rollentausch empfinden Kinder in der Regel als sehr ermutigend: Sie erleben sich hierbei als Experten.

Gerade ältere Kinder und Teenager reizt an manch eigenwilligem Spiel gerade die Möglichkeit, sich von den Vorlieben der Erwachsenen abzugrenzen. Sie als Mutter oder Vater sollten möglichst versuchen, Ihre pädagogische Einschätzung eines Spiels von Ihrem eigenen Geschmack zu trennen. Lassen Sie Ihrem Kind seinen Spaß, solange die Inhalte altersgerecht sind.

Eignen sich Computerspiele für einen Familienabend?

Gemeinsames Spielen kann wertvolle Familienzeit darstellen. Ganz so wie das Brettspiel oder Kartenspiel gibt es auch im Bereich der digitalen Spiele für alle Altersgruppen Angebote, die sich für unterhaltsame Abende in Gesellschaft eignen.

Vielleicht machen Ihnen die Spiele Ihrer Kinder sogar ebenfalls Spaß. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie zumindest Ihren Standpunkt aufgrund der gemachten Erfahrungen fundiert vertreten. Beziehen Sie auch ältere Geschwister mit ein. Sie sollten in der Familie Verantwortung dafür übernehmen, dass nicht altersgerechte Spiele unzugänglich für die jüngeren Familienmitglieder aufbewahrt werden.

Spielt Ihr Kind häufig bei Freunden?

Das ist zunächst nichts Dramatisches. Doch nicht selten weichen Kinder in diejenigen Haushalte aus, in denen keine oder nur unverbindliche Regeln herrschen. Sie argumentieren dann häufig mit der – mitunter auch angeblichen – Duldung bestimmter Spiele oder Spielzeiten in anderen Familien. Vergewissern Sie sich bei den anderen Eltern, ob auch dort auf die Einhaltung der Alterskennzeichen geachtet wird.

Sprechen Sie den verantwortungsbewussten Umgang mit Computerspielen auch ruhig einmal in der Schule an, initiieren Sie einen Elternabend und tauschen Sie sich mit den anderen Familien aus. Auf diese Art erhalten Sie vielleicht wertvolle Anregungen für geeignete Spiele und erfahren, wie andere Eltern mit dem Thema umgehen.