Die USK-Alterskennzeichen sind eine wichtige Orientierungshilfe bei der Auswahl von digitalen Spielen. Ab Januar 2023 finden Eltern bei neu eingestuften Spielen neben zusätzlichen Informationen zu den Gründen für die Freigabe auch Hinweise zu vorhandenen Funktionen im Spiel, wie in etwa zu Kauf- oder Kommunikationsmöglichkeiten. Dies schafft Transparenz und unterstützt Eltern noch besser dabei, eine informierte Entscheidung bei der Spielauswahl zu treffen und Spieleinstellungen auf den Geräten entsprechend anpassen zu können.
Hier erklären wir die Zusammensetzung der Alterskennzeichen sowie die einzelnen Hinweise und geben Tipps für den richtigen Umgang mit Games.
Die fünf farbigen USK-Alterskennzeichen lassen mit einem Blick erkennen, ab welchem Alter ein Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist. Die Alterskennzeichen geben jedoch keine Information darüber, ob das Spiel pädagogisch geeignet ist.
Diese geben in der Regel die wesentlichen Gründe für das USK-Alterskennzeichen eines Spiels an. Damit werden jugendschutzrelevante Aspekte, die zur Alterseinstufung eines Spiels geführt haben, transparent ersichtlich.
Die Hinweise sind bald auf der Rückseite der Spieleverpackungen sowie in der Titeldatenbank der USK auffindbar. Auch auf Online-Spieleplattformen, die dem IARC-System angeschlossen sind, finden sich neben den USK-Alterskennzeichen auch Informationen zum Inhalt und zu den enthaltenen Funktionen im Spiel.
Die Kampf- oder Gewaltdarstellungen im Spiel erscheinen abstrakt und nicht wirklichkeitsnah. Bei Kämpfen fehlt der Körperkontakt zwischen den Figuren. Wird ein Gegner getroffen, werden weder Schaden noch Verletzungen sichtbar.
Kämpfe zwischen Gegnerfiguren oder Gewaltdarstellungen finden in einer künstlichen Umgebung statt. Comichafte Elemente wie unrealistische Waffen, überzeichnete Effekte und Gegnerfiguren, die verpuffen, prägen das Kampfgeschehen.
Die Gewaltdarstellungen sind von einer magischen, märchenhaften oder futuristischen Gesamtumgebung geprägt und klar von der Realität zu unterscheiden.
Das Spiel enthält wuchtige Gewaltdarstellungen, die realistisch wirken können oder vordergründiges Spielthema sind.
Die enthaltene Gewalt im Spiel ist deutlich visualisiert oder übertrieben stark fokussiert.
Im Spiel sind deutliche Hinweise auf Gewalt mit sexualisiertem Bezug zu erkennen.
Schauplatz dieses Spiels ist ein Kriegsgeschehen. Waffengebrauch und Gewaltszenen sind ein integraler Teil des Spiels.
Das Spiel enthält Gruselelemente, die verstören und/oder ängstigen können. Dazu zählen zum Beispiel eine düstere Stimmung, Schreckeffekte oder ein psychisch belastendes Setting.
Das Spiel enthält entsprechende Horror- und/oder Ekeleffekte.
Im Spiel werden emotional belastende Themen geschildert, wie beispielsweise Tod, Mobbing oder Sucht.
Im Spiel sind sexuell geprägte Gesten und sprachliche Andeutungen enthalten.
Das Spielthema ist Sex oder im Spiel sind Darstellungen beziehungsweise Andeutungen von expliziten sexuellen Handlungen enthalten.
Im Spiel werden Schimpfwörter verwendet.
Das Spiel enthält harte oder besonders vulgäre Sprache.
Tabakkonsum wird im Spiel positiv oder häufig dargestellt.
Drogen oder Drogenkonsum werden im Spiel positiv oder häufig dargestellt.
Alkohol oder Alkoholkonsum werden im Spiel positiv oder häufig dargestellt.
Das Spiel enthält glücksspielähnliche Elemente und Ausgestaltungen oder vermittelt eine spielhallentypische Atmosphäre. Je nach Ausgestaltung können die Spielinhalte eine positive Einstellung zu echtem Glücksspiel fördern und daher eine Entwicklungsbeeinträchtigung darstellen.
Das Spiel baut direkt oder indirekt einen starken Druck auf, tätig zu werden: Countdowns, Timer und stressige Spielsequenzen wie Bosskämpfe oder eine hohe Dichte an Spielgegnern können zu Stresssituationen führen. Auch im Spiel integrierte Mechanismen, die zu bestimmten Handlungen „außerhalb der Spielwelt” animieren, können somit berücksichtigt werden. Dazu zählen beispielsweise Comeback-Gifts oder Hinweise, dass ein Angebot bald abläuft.
Diese geben an, welche Zusatzfunktionen in einem Spiel vorhanden sein können.
Zu den Funktionen gehören z.B. Kommunikationsmöglichkeiten im Spiel, zusätzliche Kaufmöglichkeiten für die Freischaltung weiterer Spielinhalte sowie die Weitergabe des eigenen Standorts.
Diese Zusatzhinweise dienen dazu, auf vorhandene potentielle Risiken im Spiel aufmerksam zu machen, damit gegebenenfalls technische Schutzeinstellungen getroffen werden können.
Auf vielen Plattformen lassen sich diese Zusatzfunktionen durch entsprechende Maßnahmen beschränken oder auch deaktivieren. Mehr Informationen dazu gib es in unserem Ratgeberbereich.
Häufig handelt es sich dabei um kleinere Zusatzgegenstände (Items), die für mehr Abwechslung im Spielverlauf sorgen, wie „Bonuslevel“, „Skins“ (Outfits für Spielcharaktere), virtuelle Münzen und andere Formen von spielinterner Währung, Abonnements und Upgrades (z. B. zur Deaktivierung von Werbung). In-Game-Käufe sind meist optional und somit nicht erforderlich, um im Spiel weiterzukommen.
Tipp: Auf allen gängigen Plattformen, Konsolen oder Geräten können In-Game-Käufe über Kontoeinstellungen oder Jugendschutzsysteme mit einem Passwort geschützt oder ganz deaktiviert werden. Treffen Sie mit Ihrem Kind darüber hinaus Vereinbarungen, ob Käufe getätigt werden dürfen und wenn ja, in welcher Höhe.
Weitere Informationen für passende Spieleinstellungen finden Sie auf unserer Ratgeber-Seite.
Die Möglichkeiten mit weiteren Spielenden zu kommunizieren, sind vielfältig: integrierte (Voice-)Chats, Direktnachrichten, Gruppenchats. Nicht gemeint sind fest vorgegebene Antwortmöglichkeiten oder Reaktionen, die von den Spieleanbieter fest im Spiel integriert sind, wie „Emotes“, „Dances“ oder „Smileys“.
Tipp: Kommunikation in Spielen können insbesondere für Kinder und Jugendliche auch Risiken bergen. Seien Sie sich bewusst, dass ihr Kind durch Kommunikation in Spielen auch in Kontakt mit nicht vertrauten Personen kommen kann. Auf vielen Plattformen, Spielen oder Konsolen lassen sich Chat-Funktionen beschränken oder ganz deaktivieren, um unerwünschte Kontaktaufnahmen zu unterbinden.
Weitere Informationen zum richtigen Umgang mit Online-Kommunikation sowie passende Spieleinstellungen finden Sie auf unserer Ratgeber-Seite.
In der Regel ist es den Spielenden in diesen Fällen vor dem Kauf nicht bekannt, welche spezifischen digitalen Gegenstände oder Prämien sie erhalten. Bei diesen Käufen handelt es sich z.B. um sogenannte „Lootboxen“, „Item Packs“ oder „Mystery Awards“.
Tipp: Auf allen gängigen Plattformen, Konsolen oder Geräten können In-Game-Käufe über Kontoeinstellungen oder Jugendschutzsysteme mit einem Passwort geschützt oder ganz deaktiviert werden. Treffen Sie mit Ihrem Kind darüber hinaus Vereinbarungen, ob Käufe getätigt werden dürfen und wenn ja, in welcher Höhe.
Weitere Informationen für passende Spieleinstellungen finden Sie auf unserer Ratgeber-Seite.
Tipp: Standortinformationen sind sensible Daten, die nicht unbedarft mit anderen oder gar unbekannten Personen geteilt werden sollten. Enthält ein Spiel die Möglichkeit den Standort zu teilen, wird oft beim Starten des Spiels gefragt, ob das Teilen des Standortes erlaubt werden soll. Wählen Sie mit Ihrem Kind die für sein Alter passende Einstellung aus. Einstellungen zum Standort lassen sich auch im Nachhinein in den Geräteeinstellungen vornehmen.
Mehr hilfreiche Informationen für passende Spieleinstellungen finden Sie auf unserer Ratgeber-Seite.