Auswahl geeigneter Spiele

Suchen Sie Spiele am besten gemeinsam mit Ihren Kindern aus. So können Sie viel über ihre Vorlieben und Interessen erfahren und bereits die Auswahl der Spiele im positiven Sinne beeinflussen. Hierbei sollten Sie unbedingt auf die Altersbewertungen der USK achten.

Fast alle Spiele, die in Deutschland auf einem Datenträger (CD, DVD, Module) veröffentlicht werden, haben eine rechtlich verbindliche Alterskennzeichnung der USK. Sollte diese Bewertung auf einem Spiel fehlen, ist Vorsicht geboten. In diesem Fall lag der Titel der USK nicht vor oder ihm wurde aus gutem Grund die Kennzeichnung verweigert. Inzwischen finden sich aber auch bei reinen Onlineplattformen und Smartphone-Betriebssystemen wie Android oder Microsoft Altersbewertungen der USK. Diese geben Ihnen wichtige Hinweise für Online-Spiele und Apps.

Was sagen die Alterskennzeichen aus?

Ein Alterskennzeichen der USK gibt Ihnen als Eltern die Sicherheit, dass eine Beeinträchtigung der Entwicklung Ihres Kindes in der jeweiligen Altersgruppe ausgeschlossen werden kann. Die Alterskennzeichen beziehen sich dabei nur auf die Regelungen des gesetzlichen Jugendschutzes, nicht auf den Schwierigkeitsgrad eines Spiels oder seine pädagogische Eignung. Bei Spielen ohne USK-Kennzeichen sollten Sie sich zunächst immer erst selbst ein Bild machen. Auf usk.de erfahren Sie Einzelheiten zu den Alterseinstufungen.

Ihr Kind will auf eigene Faust ein Spiel kaufen?

Beim Kauf von Spielen durch Minderjährige ist der Handel laut Jugendschutzgesetz dazu verpflichtet, auf das Alter der Käufer zu achten. Doch im Einzelfall kann es vorkommen, dass nicht jeder Angestellte und Händler diesen Pflichten verantwortungsbewusst nachkommt. Um ganz sicher zu gehen, achten Sie auf die Spiele, die Ihr Kind mit nach Hause bringt. Online-Käufe benötigen meist das Hinterlegen von Zahlungsdaten oder das Aufladen eines Benutzerkontos mit Guthaben. Oft kann auf den entsprechenden Geräten die Kaufoption geblockt oder mit der Eingabe eines Sicherheitscodes gesichert werden. Achten sie daher darauf, Benutzerkonten immer selbst oder mit Ihrem Kind zusammen anzulegen.

Sie trauen Ihrem Kind ein nicht altersgerechtes Spiel zu?

Egal ob Filme oder Computerspiele – nach Art. 6 des Grundgesetzes haben Sie als Erziehungsberechtigte das Privileg, Ihrem Kind auch mediale Inhalte zugänglich zu machen, die nicht für seine Altersstufe freigegeben sind. Bedingung ist, dass Sie Ihre Erziehungspflicht nicht grob verletzen und anderen Kindern den Einblick auf das Spiel verwehren. Häufig gibt es aber auch gute Alternativen, denn das Angebot ist für jede Altersgruppe sehr vielfältig und bietet zahlreiche Wahlmöglichkeiten.

Vor einer Erlaubnis sollten Sie sich über das entsprechende Spiel informiert haben und es einschätzen können. Erst recht sollten Sie die Reife Ihres Kindes als der Alterskennzeichnung angemessen einschätzen ebenso wie dessen Fähigkeit, mit dem Erlebnisangebot des Spiels umzugehen. Das können Sie, indem Sie sich von einem Fachverkäufer beraten lassen oder sich Spielausschnitte und Trailer im Internet ansehen. Schließen Sie dabei vor dem Hintergrund Ihrer Medienerfahrung nicht von Ihrem eigenen Spielempfinden als Erwachsener auf die Wahrnehmung Ihres Kindes. Es nimmt problematische Inhalte wie etwa Gewaltdarstellungen oder fragwürdige Vorbilder anders wahr und kann sie unter Umständen nicht richtig einordnen. Lassen Sie sich auch nicht vorschnell beeinflussen durch entsprechende Erlaubnisse in anderen Familien.
Auch Kinder im gleichen Alter können sowohl emotional als auch geistig sehr unterschiedlich entwickelt sein. Insofern geben die Alterskennzeichen der USK Ihnen als Eltern in erster Linie eine Orientierung.

Spiele pädagogisch beurteilt

Sie suchen Empfehlungen für besonders gute Computerspiele? Am besten informieren Sie sich bereits vor dem Kauf über die pädagogische Einschätzung aktuell angebotener Spiele. Sie können dazu auf eine Fülle von Angeboten zurückgreifen. Informative Seiten sind beispielsweise spieleratgeber-nrw.de, spielbar.de oder internet-abc.de oder schau-hin.info. Hier finden Sie neben den gesetzlichen Alterskennzeichnungen auch hilfreiche pädagogische Einschätzungen. Gleichzeitig können Sie sich an Preisen oder Gütesiegeln orientieren, die für Kinder- und Jugendspiele vergeben wurden: kindersoftwarepreis.de oder studioimnetz.de (Pädi – der pädagogische Interaktiv-Preis).

Der Deutsche Computerspielpreis wird seit 2009 jedes Jahr auf Grundlage unabhängiger Jury-Entscheidungen von der Bundesregierung und der Computerspiel-Industrie an die besten Spiele aus Deutschland vergeben. Die Preisträger in den Kategorien „Bestes Kinderspiel“ (bis USK 12) und „Bestes Jugendspiel“ (bis USK 16) sind kulturell und/oder pädagogisch wertvoll, sollen Spaß machen und gute Unterhaltung bieten (deutscher-computerspielpreis.de).

Bei der Auswahl können Sie sich an den bisherigen Lieblingsspielen Ihres Kindes orientieren. Suchen Sie am besten nach Spielen desselben oder eines ähnlichen Genres. Einen Überblick über die Genres und entsprechende Spiele finden Sie in der Datenbank der USK. Eines sollten Sie bei der Auswahl der Spiele nach pädagogischen Gesichtspunkten allerdings beachten: Spiele sind in erster Linie Unterhaltungsmedien. Wenn sie dabei auch noch Lerneffekte für Ihr Kind haben: umso besser!