Jahresstatistik 2021

Zahl der Altersfreigabe für Computer- und Videospiele im klassischen Verfahren im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Wachstum im Online-Bereich anhaltend stark.

  • 1744 Prüfvorgänge im klassischen Verfahren
  • Anzahl der Alterskenneichen für Online-Spiele und Apps im Rahmen des Systems der International Age Rating Coalition (IARC) weiterhin hoch

Im klassischen Prüfbereich hat die USK im Jahr 2021 insgesamt 1744 Prüfverfahren zur Altersfreigabe von digitalen Spielen in Deutschland organisiert und durchgeführt. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (2020: 1453 Prüfvorgänge) ein deutlicher Anstieg. Ausschlaggebend dafür war u. a. eine Vielzahl an aktiven Spieleplattformen auf dem deutschen Markt. Auch Corona-bedingte Nachholeffekte auf Seiten der Anbieter haben zusätzlich für ein erhöhtes Prüfaufkommen bei der USK gesorgt.

Im Hinblick auf die Alterskennzeichnung bei allen im Jahr 2021 durchgeführten Prüfvorgängen für das klassische Prüfverfahren ergibt sich folgendes Bild:

Bei der Verteilung der Altersfreigaben zeigten sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr Veränderungen. So hat sich die Verteilung zwischen „keine Jugendfreigabe“ und „ab 16 Jahren“ verschoben. Erhielten im Jahr 2021 nur 8,7 Prozent der eingereichten Spiele das Alterskennzeichen USK 18, so waren es im Vorjahr noch 13,6 Prozent. Dafür ist der Anteil der Altersfreigabe USK 16 mit 25,2 Prozentpunkten angestiegen (2020: 16,7 Prozent). Insgesamt zeigt die Altersstruktur der Altersfreigaben bei allen Prüfvorgängen jedoch nach wie vor einen deutlichen Schwerpunkt auf den Altersfreigaben „ohne Altersbeschränkung“ bis zur Altersfreigabe „ab zwölf Jahren“. 70,4 Prozent aller Altersfreigaben entfallen auf diese unteren Altersgruppen. In nur 0,3 Prozent der Fälle wurde eine Kennzeichnung verweigert, da von den Prüfgremien eine mögliche Aufnahme in die Liste der jugendgefährdenden Medien (Indizierungsvermutung) nicht ausgeschlossen werden konnte. Somit ist der Anteil gleichbleibend im Vergleich zum Vorjahr.

Die Anzahl von online vergebenen Alterskennzeichen für Apps und Online-Spiele blieb auch 2021 anhaltend stark. Die Alterskennzeichen des internationalen IARC-Systems werden in allen Vertriebsplattformen, die an dieses System angeschlossen sind, angezeigt und erreichen inzwischen monatlich über 3 Milliarden aktive Geräte am Markt. Zu den angeschlossenen Systemen zählen aktuell Google Play, der PlayStation Store, der Nintendo eShop, der Microsoft Windows Store for Windows and Xbox, der Oculus Store sowie Stadia.

Neben dem USK-Alterskennzeichen werden im IARC-System außerdem die dazugehörigen beschreibenden Inhaltsdeskriptoren sowie Deskriptoren zu Zusatzfunktionen wie Kaufmöglichkeiten oder Kommunikationsfunktionen ausgespielt. Diese sollen in erster Linie für potentielle Nutzungsrisiken sensibilisieren. Diese Zusatzhinweise wurden als Idee vom Gesetzgeber ebenfalls im novellierten Jugendschutzgesetz aufgegriffen, um transparente Entscheidungen bei der Spielauswahl zu ermöglichen und Kinder und Jugendliche vor Risiken der persönlichen Integrität zu schützen. Künftig sollen, auf Grundlage des novellierten Jugendschutzes, die wesentlichen Gründe für die Altersfreigabe eines Spiels auf der Verpackung durch entsprechende Texthinweise neben den USK-Kennzeichen (durch sog. Deskriptoren) ersichtlich gemacht werden.

Elisabeth Secker, Geschäftsführerin der USK: „Auch im zweiten Jahr der Pandemie spielten digitale Medien eine große Rolle im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Über Online-Spiele war es möglich, mit Freund*innen und Mitschüler*innen in Kontakt zu bleiben, sich virtuell zu vernetzen und gemeinsam in Gruppen zu spielen und zu kommunizieren. Gleichzeitig müssen Risiken für Kinder und Jugendliche bei der Nutzung von Spielen eingedämmt werden, um eine sichere Teilhabe für alle Altersgruppen zu ermöglichen. Die Alterskennzeichen der USK erfüllen im Gaming-Bereich über alle Plattformen und Vertriebswege hinweg weiterhin eine wichtige Orientierungsfunktion für Eltern und Schutzfunktion für Kinder und Jugendliche. Trotz der Herausforderung eines weiterhin eingeschränkten Prüfbetriebs, blicke ich für die USK deshalb mit Stolz auf wichtige Meilensteine zurück. Durch die Änderung des Jugendschutzgesetzes im Mai 2021 wurden zahlreiche Neuerungen für die Kennzeichnung digitaler Spiele auf den Weg gebracht. Zusammen mit den zuständigen Obersten Landesjugendbehörden und ihren Ständigen Vertreter*innen sowie der Expertise unserer Jugendschutzsachverständigen, hat die USK in enormer Geschwindigkeit konkrete Vorschläge zur praktischen Ausgestaltung erarbeitet, die nun in Vereinbarungen mit den Ländern münden können. Ein wichtiger Pfeiler in diesem Prozess war es, die Zielgruppen, um die es geht, nämlich Eltern, pädagogische Fachkräfte sowie Kinder und Jugendlichen bei der Ausgestaltung einzubinden.“

Alle Arbeitsschwerpunkte der USK, wichtige Ereignisse und Prüfzahlen des vergangenen Jahres können im aktuellen Jahresrückblick 2021 der USK nachgelesen werden.

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