Games unter dem Weihnachtsbaum: 5 USK-Tipps für Eltern zum Umgang mit digitalen Spielen

Digitale Spiele dürften auch dieses Jahr bei vielen Kindern und Jugendlichen auf der Geschenkeliste zu Weihnachten stehen. Kein Wunder, denn Games machen Spaß: Sie bieten jede Menge Unterhaltung, können Wissen vermitteln, Fähigkeiten fördern und können gemeinsam mit Freund*innen gespielt werden. Entsprechend groß ist die Auswahl an Spielen – und damit manchmal auch die Überforderung vieler Eltern. Als erste Orientierung helfen hier vor allem die Alterskennzeichen der USK. Aber auch nach dem Kauf der Spiele gilt es die Mediennutzung zu begleiten und im Gespräch zu bleiben.

Damit einer spielerischen Weihnachtszeit (und darüber hinaus) nichts im Wege steht, haben wir in diesem Leitfaden fünf Punkte zusammengefasst, die Eltern bei der Medienbegleitung ihrer Kinder unterstützen sollen.

1. Wissen, was gespielt wird!

Wie bei Musik, bei Büchern oder Filmen haben sich auch bei digitalen Spielen verschiedene Genres entwickelt: Von Action- über Denk- und Strategiespielen, bis hin zu Jump-and-Runs oder Shootern lassen sich für alle Interessensgebiete entsprechende Games finden. Informieren Sie sich über die verschiedenen Spieletypen und erfahren Sie, was die Faszination der einzelnen Genres ausmacht. In unserem Gaming-Lexikon haben wir alle wichtigen Informationen zu den unterschiedlichen Genres zusammengefasst.

Informationen zu aktuellen Spielehits und zur pädagogischen Beurteilung bietet zudem der Spieleratgeber-NRW. Eine kuratierte Auswahl von Spielen, die sich für das Lernen mit Spielen eignen, bietet auch die Stiftung Digitale Spielekultur. Weitere Informationen bieten außerdem die Plattformen spielbar.de und klicksafe. Ebenso können sie sich an Auszeichnungen orientieren, die für Kinder- und Jugendspiele in Deutschland vergeben wurden, wie der Deutsche Kinder- und Softwarepreis „TOMMI“ (www.kindersoftwarepreis.de) oder der Deutsche Computerspielpreis in den Kategorien „Bestes Familienspiel“ (bis USK 12).

2. Auf die USK-Alterskennzeichen achten!

Achten Sie bei der Auswahl von Spielen stets auf die farbigen USK-Alterskennzeichen. Sie dienen vor allem dazu, ungeeignete Apps und Spiele mit beeinträchtigenden Inhalten direkt zu erkennen. Neben der Altersfreigabe informieren Texthinweise im Alterskennzeichen über die wesentlichen Gründe der jeweiligen Alterseinstufung, wie zum Beispiel „Gewalt“, „Handlungsdruck“ oder „Düstere Atmosphäre“. Darüber hinaus informieren die Alterskennzeichen darüber, ob Online-Funktionen wie Kauf- oder Kommunikationsmöglichkeiten im Spiel enthalten sind. Die USK-Alterskennzeichen finden sich auf den Spieleverpackungen sowie auf allen wichtigen Online-Plattformen wie dem Google Play Store, auf dem Nintendo eShop, den Online-Stores für Windows, Xbox und dem Sony Playstation Store. Auch in der Titeldatenbank auf der USK-Website können Interessierte nach Spielen und den entsprechenden Alterskennzeichen suchen.

Eine Übersicht über die Alterskennzeichen sowie die einzelnen Zusatzhinweise finden sich im Familienbereich der USK-Website.

3. Regeln vereinbaren!

Icon Gaming-BegriffeTreffen Sie gemeinsam verbindliche und nachvollziehbare Regeln über Spielzeiten, Ausgaben, aber auch darüber, mit wem gespielt und kommuniziert werden darf. Hilfreich kann hier ein gemeinsam erstellter „Mediennutzungsvertrag“ sein. Dieser Rahmen kann schrittweise an das Alter bzw. den Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden, mit älteren Kindern können auch Spielzeiten besprochen werden. Auch die Konsequenzen bei Nichteinhaltung der getroffenen Vereinbarungen sollten gemeinsam ausgehandelt und festgehalten werden. So können die gefundenen Kompromisse zu einem Leitfaden für die Mediennutzung in der Familie werden, an den sich alle Familienmitglieder halten.

Eine Vorlage für einen Mediennutzungsvertrag finden Sie hier. Dies ist ein gemeinsames Angebot der EU-Initiative klicksafe und des Vereins Internet-ABC.

4. Parental-Control-Systeme nutzen!

Egal wo gespielt wird, ob auf dem Smartphone, Computer oder der Konsole: Viele Geräte und Spiele verfügen über Jugendschutzeinstellungen, die Eltern dabei unterstützen, eine sichere Spielumgebung für ihre Kinder zu schaffen und die Mediennutzung besser zu begleiten.

So können Eltern zum Beispiel einstellen, …

  • dass ihre Kinder nur auf Inhalte zugreifen können, die für ihr Alter unbedenklich sind,
  • dass In-Game-Käufe komplett deaktiviert oder begrenzt werden,
  • dass Chats deaktiviert oder eingeschränkt werden, um unerwünschte Kontaktaufnahmen zu vermeiden und
  • wie lange ihre Kinder täglich oder wöchentlich spielen dürfen, um eine ausgewogene Freizeitgestaltung zu fördern.

Eine Übersicht zu den einzelnen Einstellungsmöglichkeiten auf Konsolen, Smartphones und Tablets und Co. finden Sie im Familienbereich der USK-Website unter „Technische Maßnahmen“. Auch die Seite medien-kindersicher.de informiert Eltern über technische Schutzeinstellungen für verschiedene Geräte, Dienste und Apps.
Übrigens: Die Zusatzhinweise neben den Alterskennzeichen der USK zeigen auf einen Blick, ob Online-Funktionen wie Kauf- oder Kommunikationsmöglichkeiten im Spiel enthalten sind.

5. Mitspielen!

Ganz allgemein gilt: Zeigen Sie Interesse, spielen Sie das Spiel zunächst gemeinsam und bleiben Sie darüber im Gespräch. Das gemeinsame Spielen kann wertvolle Familienzeit bedeuten und gibt Ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, die Faszination Ihres Kindes für digitale Spiele nachzuvollziehen. Und ganz nebenbei fördern Sie Ihre eigene Medienkompetenz – auch über die Weihnachtsfeiertage hinaus!

In diesem Sinne viel Spaß beim Spielen und frohe Festtage!

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