USK feiert 25-jähriges Bestehen: Staatssekretärin verspricht modernes Jugendschutzgesetz und will etablierte Modelle der USK für den Online-Bereich gesetzlich aufgreifen

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Zum Festakt trafen sich am 24. September 2019 rund 150 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Berlin. Mit dabei: Staatssekretärin Juliane Seifert aus dem Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Andreas Bothe, Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach den Grußworten wurde auf einer Podiumsdiskussion über die Herausforderungen an den Jugendschutz im digitalen Wandel diskutiert. Unter den Gästen herrschte Einigkeit, dass es für einen modernen Jugendmedienschutz auch weiterhin verlässliche Alterskennzeichen, ob digital angeboten oder im stationären Handel, braucht. Als Selbstkontrolle der Spiele-Branche steht die USK seit 25 Jahren für die Verlässlichkeit von Alterskennzeichen bei Computer- und Videospielen und gestaltet den Wandel im Jugendmedienschutz aktiv mit.

Die Staatssekretärin des Bundesfamilienministeriums, Juliane Seifert, würdigt die USK als wichtige Partnerin für ein modernes Jugendschutzgesetz: „Der Medienalltag von Kindern und Jugendlichen hat sich verändert. Viele Spiele werden heute online und mobil gespielt.  Aber unser Jugendschutzgesetz ist im 20. Jahrhundert steckengeblieben.  Wir machen uns jetzt an ein Update.  Dafür wollen wir die guten Ansätze der USK auch im Online-Bereich aufgreifen und Eltern endlich verlässliche Orientierung zum Schutz ihrer Kinder vor den heute relevanten Risiken bieten. Bei der Modernisierung des Jugendschutzgesetzes sind die anerkannten Selbstkontrollen wie USK wichtige Partner,  um zuverlässige  Alterskennzeichen zu gewährleisten und um Anbieter bei ihren Vorsorgemaßnahmen zu unterstützen. Denn Jugendschutz ist wichtig – dafür brauchen wir ein gutes Teamwork von Politik, Wirtschaft und den Selbstkontrollen.“

 

Staatssekretär Andreas Bothe aus dem Familienministerium Nordrhein-Westfalen betonte, dass Jugendschutz aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten, die die Medienlandschaft verändert haben, deutlich komplizierter geworden sei: „Wir brauchen deshalb eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Jugendmedienschutzes. Es ist erfreulich, dass die USK diese Herausforderung mit USK.online und IARC bereits angenommen hat und damit erfolgreiche und richtungweisende Schritte gegangen ist.“

Wir brauchen einen gesetzlichen Rahmen, der die Selbstkontrollen in ihrer Arbeit stärkt und bereits gut funktionierenden Modellen eine entsprechende gesetzliche Würdigung verschafft.
Elisabeth Secker, USK-Geschäftsführerin

Elisabeth Secker, Geschäftsführerin der USK und Gastgeberin des Abends, unterstreicht die Notwendigkeit für eine flexible Ausgestaltung eines modernen Jugendmedienschutzes: „Wir brauchen einen gesetzlichen Rahmen, der die Selbstkontrollen in ihrer Arbeit stärkt und bereits gut funktionierenden Modellen eine entsprechende gesetzliche Würdigung verschafft. Inhaltsrisiken zu bewerten und Nutzungsrisiken transparent zu machen sind dabei wichtige Eckpfeiler zur besseren Orientierung für Eltern. Die USK hat gezeigt, dass wir hier kreativ sind. Sei es bei Lösungsansätzen im technischen Jugendmedienschutz, die mit Anbietern umgesetzt wurden oder bei einem Selbstklassifizierungssystem wie IARC, das auch international anschlussfähig ist.“

Wie sehr die fortschreitende Digitalisierung der Verbreitungswege sowie veränderte Nutzungsgewohnheiten bei Kindern und Jugendlichen flexible Lösungen zur Umsetzung eines modernen Jugendmedienschutzes erfordern, wurde auf einer Podiumsdiskussion erörtert. Mit dabei waren Eva Bertram (Referatsleiterin, Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen), Sabine Frank (Leiterin Regulierung, Verbraucher- und Jugendschutz, Google Germany GmbH), Jens Kosche (Geschäftsführer Electronic Arts GmbH), Dr. Wolfgang Kreißig (Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz), Nadine Schön MdB (stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Elisabeth Secker (Geschäftsführerin der USK). Im Anschluss nutzten die Besucher*innen den Abend zum intensiven Austausch und Networking.

Seit ihrer Gründung 1994 hat die USK in rund 47.000 Verfahren Computer- und Videospiele auf ihre Jugendschutzrelevanz hin geprüft und Alterskennzeichen vergeben. Über 1.700 verschiedene Firmen aus 56 Ländern stellten in den 25 Jahren für über 60 Plattformen USK-Prüfanträge für ihre Spiele und Messe-Demos. An den zuverlässigen Prüfergebnissen waren insgesamt mehr als 40 ehrenamtliche Sichter*innen und fast 100 Sachverständige beteiligt. Mit der „International Age Rating Coalition – IARC” hat die USK Alterskennzeichen auch im Online-Bereich etabliert. Der USK.online haben sich 43 Unternehmen angeschlossen, um beim Thema Jugendschutz dauerhaft und besonders eng zu kooperieren.

Über die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist eine freiwillige Einrichtung der Games-Branche. Sie ist zuständig für die Prüfung zur Alterseinstufung von digitalen Spielen in Deutschland. Die USK ist sowohl unter dem Jugendschutzgesetz des Bundes als auch unter dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder als zuständige Selbstkontrolle anerkannt. Im klassischen USK-Prüfverfahren nach dem Jugendschutzgesetz erteilen staatliche Vertreter*innen auf Empfehlung von unabhängigen Jugendschutzsachverständigen die Alterskennzeichen. Darüber hinaus vergibt die USK ihre Alterskennzeichen innerhalb des internationalen IARC-Systems für Online-Spiele und Apps. Zahlreiche Unternehmen haben sich der USK als Mitglieder angeschlossen, um beim Thema Jugendschutz dauerhaft und besonders eng zu kooperieren. Die USK engagiert sich zudem über verschiedene Initiativen wie z. B. dem Elternratgeber im Bereich der Medienbildung. Die USK wird von einem Beirat beraten, der u. a. die USK-Grundsätze und die Leitkriterien für die Prüfungen festlegt.

Pressefoto zum Festakt "25 Jahre USK"
Von links nach rechts: Felix Falk (Geschäftsführer game e.V. – Verband der deutschen Gamesbranche), Juliane Seifert (Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Elisabeth Secker (USK-Geschäftsführerin), Andreas Bothe (Staatsekretär im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen), Wolfgang Hußman (Beiratsvorsitzender der USK). Foto: Isa Foltin
Ansprechpartnerin

Elisabeth Secker

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