Microsoft und Nintendo führen Altersbewertungen der USK für Apps und Online-Spiele ein

Microsoft hat sich für alle Apps und Online-Spiele im Windows Store ab sofort dem globalen System der International Age Rating Coalition (IARC) angeschlossen. Damit können Eltern und andere Nutzer auch auf den entsprechenden PCs, Tablets und Smartphones Alterskennzeichen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) nutzen. Vor wenigen Wochen war ebenfalls der Nintendo eShop dem neuen globalen Kennzeichnungsstandard beigetreten und folgte damit auf den Google Play Store und den Firefox Marketplace.

Die Entwickler für den Windows Store werden in den kommenden Tagen zur Einstufung ihrer Apps über das IARC-System aufgerufen. Das Hochladen oder Aktualisieren von Apps ist dann nur noch möglich, wenn das IARC-System durchlaufen wird. Damit werden USK-Kennzeichen für weitere hunderttausende Apps verfügbar.

“Für klassische Spielveröffentlichungen arbeiten wir als USK mit Nintendo und Microsoft bereits seit vielen Jahren sehr gut zusammen“, so Felix Falk, Geschäftsführer der USK und stellvertretender IARC-Vorsitzender. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun mit dem IARC-System gemeinsam die hohen Jugendschutzstandards noch weiter verbessern können. Mit diesem innovativen System ist es zum ersten Mal gelungen, Millionen von Online-Inhalten nach spezifisch deutschen Jugendschutzkriterien in den bekannten Altersstufen zu bewerten und Nutzern beim Jugendschutz damit wichtige Unterstützung zu bieten.“

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts respondi finden über 90 Prozent der Eltern Altersbewertungen der USK auch für Apps sinnvoll. Auf den neu angeschlossenen Plattformen können Eltern zudem mit technischen Jugendschutzeinstellungen auf Grundlage der USK-Kennzeichen Altersbeschränkungen für ihre Kinder vornehmen.

Zahlreiche Vertreter der Politik und des Jugendschutzes begrüßen das neue IARC-System. Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte: „Die Mitwirkung der USK ermöglicht es, dass der Jugendschutz bei Spielen auf DVDs und in den App-Stores nach vergleichbaren Prinzipien funktioniert.“

In naher Zukunft sollen weitere Plattformen wie das Playstation Network von Sony folgen. Doch auch auf gesetzlicher Ebene ist eine Reaktion auf die veränderte Medienrealität nach wie vor notwendig. „Das IARC-System zeigt, dass Jugendschutz nach deutschen Kriterien auch auf internationaler Ebene system- und inhalteübergreifend funktioniert“, so Felix Falk, „Bund und Länder müssen endlich auch auf gesetzlicher Ebene mit modernen, einheitlichen und verständlichen Regelungen für einen besseren Jugendschutz zu sorgen.“

Über IARC:

Mit der Gründung der International Age Rating Coalition (IARC) im Jahr 2013 gelang es erstmals, eine offizielle Zusammenarbeit von zuständigen Stellen weltweit zu etablieren, in der sich diese auf ein gemeinsames Klassifizierungsverfahren einigten. Entwickler können das IARC-System kostenlos auf dafür lizenzierten Vertriebsplattformen nutzen. Nachdem sie den einheitlichen Fragebogen ausgefüllt haben, erhalten sie unmittelbar nach dem Abschluss Alterskennzeichen sowie Inhaltsdeskriptoren für die verschiedenen Territorien auf der Welt. Diese zertifizierten IARC-Einstufungen werden von der Plattform für die jeweilige Region ausgespielt. IARC und die teilnehmenden Institutionen sind für die Kontrolle der Alterseinstufungen zuständig. In Deutschland überwacht die USK die Richtigkeit ihrer Kennzeichen und kann bei Bedarf unmittelbar Korrekturen vornehmen. Das erklärte Ziel von IARC ist es, Nutzern digitaler Inhalte im Allgemeinen und vor allem Eltern die Information über die be währten und glaubwürdigen Einstufungen zu bieten – unabhängig von dem genutzten Gerät.

Das IARC-System umfasst die Alterskennzeichen der USK (Deutschland), PEGI (Europa), ESRB (Nordamerika), Classification Board (Australien) und ClassInd (Brasilien). Institutionen weiterer Länder planen, sich dem System ebenfalls anzuschließen. Für Regionen ohne eigene Organisation werden zudem generische IARC-Ratings vergeben.

In Deutschland ergänzt der IARC-Standard das bestehende System zur Einstufung von Computer- und Videospielen für den stationären Handel auf Grundlage des Jugendschutzgesetzes.

Mehr Informationen zu IARC, Infografiken und Videos unter usk.de/iarc und www.globalratings.com.

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