Ausgaben in Games: Mehrheit der Eltern trifft klare Absprachen mit ihren Kindern

Die große Mehrheit der Eltern in Deutschland trifft klare Absprachen mit ihren Kindern, ob und wieviel Geld sie in Games und Apps ausgeben dürfen. So lautet das Ergebnis zu einer repräsentativen Eltern-Umfrage, die im Auftrag der USK von respondi durchgeführt wurde.

Im Durchschnitt geben acht von zehn Eltern (79 Prozent) an, mit ihren Kindern Absprachen zu Käufen digitaler Zusatzinhalte zu treffen. Je jünger die Kinder sind, desto häufiger gibt es klare Absprachen. So geben bei den 10- bis 11-Jährigen über 90 Prozent der Eltern an, Absprachen mit den Kindern zu treffen. Aber auch bei den Eltern der 12- bis 15-Jährigen sind es immer noch über 85 Prozent. Der Großteil der Kinder (62 Prozent) gibt dabei nach Angabe der Eltern überhaupt kein Geld für Zusatzinhalte aus. Die Mehrheit derjenigen, die Zusatzinhalte kaufen, geben pro Monat maximal 10 Euro aus. Zu unabgesprochenen Käufen kam es bei dem überwiegenden Teil der Eltern bisher noch nie (76 Prozent). Nicht erlaubte Käufe von bis zu 10 Euro wurden bei weniger als 10 Prozent der Befragten angegeben. Unter 2 Prozent der Kinder tätigten nach Angabe der Eltern unerlaubte Käufe von über 50 Euro.

Damit Kinder und Jugendliche in den Games und Apps überhaupt Geld ausgeben können, müssen jedoch entsprechende Zahlungsinformationen hinterlegt werden, beispielsweise Kreditkartendaten. Etwas weniger als die Hälfte der Eltern gibt an, ihre Zahlungsinformationen auf der jeweiligen Plattform zu hinterlegen. Mehr als 8 von 10 der Eltern, die ihre Zahlungsinformationen hinterlegen, versehen diese zusätzlich mit einem Schutz vor unerlaubten Ausgaben. Über die Hälfte der Eltern nutzt zudem Jugendschutzeinstellungen auf den jeweiligen Geräten (z.B. die Parental Controls einer Konsole), die nicht nur vor ungewollten Ausgaben, sondern auch vor nicht altersgerechten Inhalten schützen.

Unsere Umfrage zeigt, wie wichtig die Aufklärung der Eltern ist.
Lorenzo von Petersdorff, stellvertretender Geschäftsführer der USK

„Immer mehr Games und Apps bieten die Möglichkeit zusätzliche Spielinhalte zu kaufen, wie z.B. Missionen oder Ausrüstungen für die eigene Spielfigur. Um diese Kosten unter Kontrolle zu behalten, trifft der Großteil der Eltern in Deutschland klare Absprachen mit ihren Kindern, ob und wieviel sie ausgegeben dürfen. Die Mehrheit gibt keinerlei Geld in den Spielen aus und diejenigen, die doch etwas ausgeben, erlauben Beträge in Höhe eines Kinobesuchs oder Musikalbums“, sagt Lorenzo von Petersdorff, stellvertretender Geschäftsführer der USK.

„Unsere Umfrage zeigt, wie wichtig die Aufklärung der Eltern ist: So nutzen zwar mehr als die Hälfte der Eltern Jugendschutzeinstellungen auf den jeweiligen Endgeräten, doch wird auch bemängelt, dass nicht ausreichend Informationen hierzu vorliegen. Hier können mehr Sichtbarkeit und Aufklärung in Bezug auf bereits vorhandene technische Schutzmöglichkeiten dazu beitragen, dass diese zentralen Hilfestellungen zur Vermittlung von Medienkompetenz ihre bestmögliche Wirkung entfalten können.“ so Lorenzo von Petersdorff.

Folgende Daten hat die USK bereits kommuniziert:

Acht von zehn Eltern (80 Prozent) wissen, welche Spiele oder Spiele-Apps ihre Kinder spielen. Dabei gilt: Je jünger die Kinder sind, desto besser wissen die Eltern Bescheid. Entsprechend geben bei den 6- bis 9-Jährigen sogar 96 Prozent der Eltern an, dass sie das Spielverhalten ihrer Kinder kennen. Dabei achtet die absolute Mehrzahl der Eltern (8 von 10) beim Spielekauf zur Orientierung auf die USK Alterskennzeichnung. Weitere 9 Prozent achten beim Kauf von Spielen im Handel oder online ebenfalls auf das empfohlene Alter, jedoch nicht bei Spiele-Apps. Wichtig für diese Orientierungsfunktion der USK Alterskennzeichen ist ihre hohe Bekanntheit: So gut wie alle Eltern (98 Prozent) kennen die USK.

Zu den Ergebnissen

Informationen zur Umfrage

Die verwendeten Daten beruhen auf einer repräsentativen Umfrage, die von der respondi AG im Auftrag der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) durchgeführt wurde. Zwischen dem 19. und 28. November wurden 1.800 Eltern, in deren Haushalten Kinder leben, die mehrmals in der Woche digitale Spiele auf PC, Konsole oder Smartphone nutzen, in einem Webinterview befragt. Die Fehlertoleranz der Umfrage liegt in 95% der Fälle (Vertrauensniveau) bei maximal 0,96% (bei einem Anteilwert von 5 Prozent) bzw. 2,2 Prozentpunkten (bei einem Anteilwert von 50 Prozent).

Über die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist eine freiwillige Einrichtung der Games-Branche. Sie ist zuständig für die Prüfung zur Alterseinstufung von digitalen Spielen in Deutschland. Die USK ist sowohl unter dem Jugendschutzgesetz des Bundes als auch unter dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder als zuständige Selbstkontrolle anerkannt. Im klassischen USK-Prüfverfahren nach dem Jugendschutzgesetz erteilen staatliche Vertreter*innen auf Empfehlung von unabhängigen Jugendschutzsachverständigen die Alterskennzeichen. Darüber hinaus vergibt die USK ihre Alterskennzeichen innerhalb des internationalen IARC-Systems für Online-Spiele und Apps. Zahlreiche Unternehmen haben sich der USK als Mitglieder angeschlossen, um beim Thema Jugendschutz dauerhaft und besonders eng zu kooperieren. Die USK engagiert sich zudem über verschiedene Initiativen wie z. B. dem Elternratgeber im Bereich der Medienbildung. Die USK wird von einem Beirat beraten, der u. a. die USK-Grundsätze und die Leitkriterien für die Prüfungen festlegt.

Medienkontakt

Pressestelle

Weitere Beiträge

Pressemitteilungen
21. Februar 2024
1.876 Prüfvorgänge im klassischen Prüfverfahren für Altersfreigaben von Spielen. Neue USK-Prüfregeln, die unter anderem In-Game-Käufe und Lootboxen berücksicht...
Mehr...
Pressemitteilungen
19. Februar 2024
Durch den Digital Services Act (DSA) gelten seit dem 17. Februar unmittelbar neue Vorgaben für Digitale Dienste, diese betreffen unter anderem den Schutz von Ki...
Mehr...
Pressemitteilungen
13. Februar 2024
+++ Seit 10 Jahren bietet IARC ein einheitliches System von Alterskennzeichen und Zusatzinformationen auf der Grundlage regionaler Jugendschutzkriterien. +++ Fü...
Mehr...